Michael P. Romstöck
Zur Linde
Eine fotografische Befragung zur Symbolik und Bedeutung der Linde.
Die Linde ist im deutschen Kulturraum als Ort der Gemeinschaft und Chiffre der Gerechtigkeit und Liebe verankert. Man begegnet ihr als Dorf-, Gerichts- und Friedhofslinde oder als Motiv in Kunst und Literatur. In gleicher Weise hat sich der Lindenbaum – losgelöst von Brauchtum und Folklore – in den gesellschaftlichen Alltag eingeschrieben: als Ortsbeschreibung, TV-Serie oder Mittel zur Stadtbegrünung.
In „zur Linde“ geht Michael Romstöck der Bedeutung der Linde nach – vom Schauplatz vorchristlicher Versammlungen, über den romantischen Blick auf die Natur, bis hin zu ideologischen Vereinnahmungen.
Mit der analogen Großformatkamera hat Romstöck in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren über 60 Orte in der Bundesrepublik aufgesucht, an denen sich entweder ein kulturhistorisch konnotierter Lindenbaum selbst oder ein anderer Bezug zur Symbolik der Linde auffinden lässt. Aus einer Bestandsaufnahme heraus, kombiniert Romstöck verschiedene Motive, Bildtypen und Textfragmente zu einer essayistischen Erzählung:
Aus welchen Gründen errichteten frühere Generationen (Natur-)Denkmäler und wie gehen wir langfristig mit ihnen um? Wie bestehen und verhalten sich diese in einer sich rasant verändernden Welt heute? Was können sie uns mitteilen und was verraten sie über uns?
Michael P. Romstöck (*1992) ist Fotograf und lebt in Essen.
Er studierte an der Bauhaus-Universität in Weimar (Visuelle Kommunikation B.F.A.) und steht derzeit kurz vor seinem coronoa-verzögertem Master-Abschluss an der Folkwang-Universität der Künste im Fach Fotografie. Im März 2021 erscheint sein erstes Fotobuch »zur Linde« im Verlag Kettler in Dortmund.
Neben dem freien Arbeiten ist er „geringfügig beschäftigt“ im Museum Folkwang in Essen und arbeitet zudem freischaffend als Fotograf und Grafikdesigner.
Seine Arbeiten folgen häufig einem dokumentarischen Interesse, wenngleich Er den „fotografischen Bild-Beweis“ dabei stets in Frage stellt.
Preise & Förderungen
2019 Folkwang Preis 2019
2019 Deutschlandstipendium
2017 Felix Schöller Photoaward (Shortlist)
2016 Bauhaus Essentials (Preisträger)
2016 Bauhaus Abschlussstipendium
Ausstellungen (Auswahl)
2020 „zur Linde“ (Solo), Galerie52, Folkwang Universität der Künste Essen
2019 „STOPOVER“ (Gruppe), Museum Folkwang
2018 „Grand Ouvert“ (Gruppe), Kunsthaus Erfurt
2017 „so weit – so gut“ (Gruppe), 5 Jahre Hant, Kunsthalle Erfurt
2017 „USAG Schweinfurt“ (Solo), Galerie Eigenheim Weimar
2016 Young Photographers (Gruppe), Galerie Waidspeicher, Erfurt
2014 Forms of Formalism (Gruppe), Vitrine Gallery, Weimar
Publikationen (Auswahl)
2020 ZEIT Germany (Einzelbild) Ausgabe 3/2020
2019 Entkunstung II Yearbook (Einzelbild)
2018 zur Quelle (Story), Ausgabe 17
2017 HANT (Magazin), Ausgabe 10
2016 Kino-Enthusiasmus (Buch), LUCIA Verlag
2016 HANT (Magazin), Ausgabe 8
2014 Forms of Formalism (Buchreihe), Ausgabe 1, LUCIA Verlag
2014 Space for Visual Research (Katalog), Spector Books
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