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Mario Kiesenhofer

INDOOR

Wie sehen zeitgenössische queere Safe Spaces aus, wo sind sie zu finden und wohin verlagern sie sich? Vor dem Hintergrund dieser Fragen entwickelt Mario Kiesenhofer Fotografien, die er mit Displaymaterialen wie getöntem oder geätztem Glas schichtet, wodurch Sphären maximaler Intimität entstehen. Mit seinen fotografischen Objekten und Videoinstallationen reflektiert er die Absenz des Körpers und stellt das virtualisierte Subjekt in Frage.

Seine Auseinandersetzung mit queeren Räumen und Architektur manifestiert sich in den Black Mirror-ähnlichen Fotografien der fortlaufenden Serie INDOOR, die gefilterte Einblicke in kaum zugängliche queere Sex-Clubs, Darkrooms und Gay-Saunen gewährt. Die Serie umfasst fotografische Objekte, die in Wien, New York City, Paris, Berlin, Salzburg, London, Budapest und Tokio entstanden sind.

Die Fotografien werden tagsüber aufgenommen, wenn die Clubs geschlossen sind und anschließend mit grauem Glas geschichtet und gerahmt. Der dunkle Glasfilter und die dadurch kaum mehr sichtbaren Motive, verweisen auf das Verschwinden queerer Räume aus urbanen Stadtbildern.

Vor dem Hintergrund der Coronavirus- Pandemie und den damit verbundenen sozialen Restriktionen wie der physischen Distanzierung und der vorübergehenden Schließung von Restaurants, Bars und Clubs, zeichnen die menschenleeren architektonischen Motive dieser Serie ein umso nachdenklicheres Bild der gegenwärtigen Leere und des Verlustes.

Biographie

Mario Kiesenhofer wurde 1984 in Freistadt, Österreich geboren. Er lebt und arbeitet in Wien und wird in den USA von der Galerie Peter Hay Halpert Fine Art vertreten.
Kiesenhofer hat Fotografie und Videokunst unter der Leitung von Matthias Herrmann und Dorit Margreiter an der Akademie der bildenden Künste in Wien studiert (2008–2014).
Seine Arbeiten wurden u.a. in London (Austrian Cultural Forum), Tokio (A- Gallery), Polen (BWA Gallery, Tarnów), im Wien Museum, in der Kunsthalle Exnergasse (Wien) sowie im Kunstverein Schattendorf gezeigt. 2018 war er Träger des 3-monatigem Atelierstipendiums für künstlerische Fotografie des Bundeskanzleramts in New York City (im Rahmen des International Studio & Curatorial Program) und erhielt 2015 ein 6-monatiges Startstipendiums für künstlerische Fotografie. 2018 war er Finalist des Wolf Suschitzky Photography Prize und erhielt eine lobende Erwähnung. 2020 wurde Kiesenhofer beim Portfolio Review im Fotomuseum Winterthur von der Expertenjury mit einer lobenden Erwähnung ausgezeichnet. Kiesenhofer ist Mitbegründer von Streulicht – einer diskursiven Publikationsserie für Fotografie und Artverwandtes.

www.mariokiesenhofer.com