Gewichtszunahme, übermäßiger Haarwuchs, unregelmäßige oder ausbleibende Perioden gehören zu den typischen Symptomen des polyzystischen Ovarialsyndroms (PCOS). Die endokrine Störung betrifft etwa 10% der Frauen* im gebärfähigen Alter und ist eine der häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit. Der sogenannte »Dieb der Weiblichkeit« hat weitreichende physische und psychische Auswirkungen auf alle Betroffenen, unabhängig davon, ob sie den »weiblichen« normativen Schönheitsidealen entsprechen wollen oder nicht. In diesem Projekt arbeitete ich mit meinen Protagonist:innen zusammen, um deren gelebte Erfahrungen mit PCOS und die stigmatisierenden Bedingungen zu erforschen und diese gemeinsam zu visualisieren. Dabei werden nicht nur bestehende Geschlechterrollen hinterfragt, sondern auch strukturell patriarchal dominierende Sichtweisen in der Gynäkologie kritisiert.

Amelie Sachs (*1996, München, DE) ist Dokumentarfotografin und Bildredakteurin mit Sitz in München, die sich vor allem der Porträtfotografie und der visuellen Recherche widmet. Sie studiert 2021 an der Danish School of Media and Journalism (DMJX) in Aarhus und absolviert 2023 das Studium Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Fachhochschule Hannover. Ihre Abschlussarbeit »Der Dieb der Weiblichkeit« wird mit einer Silbermedaille beim Deutschen Fotobuchpreis ausgezeichnet.

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