>Projekte >2022 >Plexus

Elena Helfrecht

Plexus

Plexus” (2018-fortlaufend) ist eine fotografische Fallstudie, die auf Stillleben basiert, die aus ererbtem Trauma und Postmemory entstehen, und die Familie als wesentlichen Beitrag zu psychologischen und kulturellen Prozessen in der Geschichte untersucht. Nach dem Tod meiner Großmutter kehre ich auf mein Familienanwesen in Bayern zurück und benutze das Haus und sein Archiv als Bühne und Protagonisten für ein allegorisches Theaterstück.
Indem ich die fragmentarische Geschichte meiner weiblichen Abstammung wieder zusammenfüge, wird der Begriff “Wiedererinnern” wörtlich. Indem ich in diese Geschichte eintauche, fülle ich die Lücken mit Träumen, Assoziationen und imaginierten Szenen, um eine Erzählung zu schaffen, die persönliche und nationale Grenzen überschreitet. Die Objekte und die Architektur des Hauses werden zu parabolischen Stellvertretern und öffnen ein Tor zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart.
Die Bilder durchdringen eine figurative Suche nach scheinbaren Wiederholungen in der Geschichte und spiegeln meine eigene Wiederholung der Verhaltensweisen meiner Mutter und Großmutter wider. Durch die Konfrontation mit einer Vergangenheit, die sich über vier Generationen erstreckt, bietet ein erneuertes Identitätsgefühl die Grundlage für eine detaillierte Untersuchung von Postmemory, psychischer Gesundheit, Krieg und Geschichte.

Biographie

Elena Helfrecht (*1992) ist eine deutsche bildende Künstlerin, die in Bayern lebt.
Sie schloss 2019 ihren MA in Fotografie am Royal College of Art in London ab, nachdem sie von 2016 bis 2017 Kunst- und Bildgeschichte an der Humboldt-Universität in Berlin studierte und 2015 ihren BA in Kunstgeschichte und Buchwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen erhielt.
Ihre Praxis dreht sich um den inneren Raum und die Phänomene des Bewusstseins, die aus einem autobiografischen Kontext heraus entstehen und sich dem Surrealen und Fantastischen, zuweilen Grotesken öffnen. Beeinflusst wird sie von der Folklore und den Landschaften ihrer Kindheit im Fichtelgebirge und ihrer anhaltenden Leidenschaft für Kunstgeschichte und Psychologie.
Elenas Arbeiten wurden in mehr als zehn Ländern in Gruppen- und Einzelausstellungen in Institutionen und auf Festivals wie der South London Gallery (UK), dem Rugby Museum and Art Gallery (UK), dem Benaki Museum (GR), der Galleria Civica Cavour (IT), dem Palazzo Rasponi 2 (IT), den Technischen Sammlungen Dresden (DE), dem Photo Vogue Festival (IT), Encontros da Imagem (PT), dem FORMAT Festival Derby (UK) und dem Palácio das Artes (BR) gezeigt.
Sie wurde mit dem BJP International Photo Award (zweiter Platz), den Sony World Photo Awards (2. Platz), dem Camera Work Award und den AOP Student Awards ausgezeichnet. Außerdem wurde sie für den FOAM Paul Huf Award nominiert und als eine der Bloomberg New Contemporaries ausgewählt, sowie als Favoritin der Jury für den Le Bal Award for Young Creation. Ihre Bilder wurden in zahlreichen Publikationen wie dem British Journal of Photography, dem GUP Magazine, Der Greif, dem Source Magazine und der Financial Times Weekend vorgestellt und besprochen.
Sie hat Vorträge und Gespräche an Institutionen wie dem London College of Communication, der Bauhaus-Universität Weimar, der University of Brighton, der Arts University Bournemouth und der University of Europe gehalten. Sie ist Mitglied der Deutschen Fotografischen Akademie und der VG Bildkunst. Elenas Arbeiten befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen.