Martin Volman
The other side of the mirror
»Natürliche Objekte können ohne die Hilfe des Bleistifts des Künstlers dargestellt werden« (Henry Fox Talbot in The Pencil of Nature (1844-1846))
Dieses Projekt basiert auf der Aufnahme von Bildern mit einem digitalen Mikroskop. Auch wenn dieses Gerät 250 Jahre vor der Fotografie erfunden wurde, kann die Beziehung zwischen beiden Instrumenten bereits 1840 hergestellt werden, als die ersten mikroskopischen Aufnahmen von J. B. Dancer bekannt wurden.
Das Mikroskop wurde (und wird immer noch) als ein objektives und mechanisches Gerät betrachtet. Aber was bedeutet es, diese Bilder digital und auf künstlerische Weise aufzunehmen? Was ist der Nutzen von wissenschaftlichen Bildern?
Dies führt zu einer interessanten Diskussion über die Objektivität und Neutralität des Mechanismus der Objekte, die Bilder aufnehmen.
Auf Tafel XIII seines Buches The pencil of Nature schreibt Talbot: »Das ist einer der Reize der Fotografie, der Fotograf selbst entdeckt bei der Betrachtung, vielleicht lange danach, dass er viele Dinge abgebildet hat, von denen er zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung hatte«.
Genau das ist das Ziel des Mikroskops: zu zeigen, was auf den ersten Blick nicht zu sehen ist, was dem Auge entgeht.
Die Frage ist wieder dieselbe: Wovon sprechen wir, wenn wir von Fotografien sprechen?
Biographie
Buenos Aires, 1989
Zurzeit studiert er bei Ariel Authier und schreibt seine Soziologiearbeit über den Übergang von der analogen zur digitalen Fotografie.
Er nahm an PAC Foto teil und studierte zuvor Dokumentarfotografie am International Center of Photography (ICP).
Martin nahm an Workshops u.a. mit Bruno Dubner, Alberto Goldenstein, Jorge Miño, Günther Selichar, Rosana Schoijett, Alfredo Srur und Hito Steyerl teil.
Seine Arbeiten wurden in Argentinien, Österreich, Deutschland, Polen, Russland und Uruguay ausgestellt.
Er lebt und arbeitet in Buenos Aires.