»Transient Ties« ist eine Zusammenarbeit mit meiner Großmutter Lena, die sich mit ihrer Identität als ehemalige aus politischen Gründen Geflohene und den Verbindungen zwischen Heimat, Vertreibung und kulturellem Erbe auseinandersetzt. Bis ich etwa 22 Jahre alt war, kannte ich ihre ganze Geschichte nicht. Infolge des griechischen Bürgerkriegs (1946–1949) musste sie aus ihrer Heimat in Nordgriechenland fliehen und zog in die ehemalige kommunistische Tschechoslowakei. Lena wurde nie in ihre Heimat zurückgeführt und kämpfte darum, Anschluss an ihre mazedonische Herkunft zu finden. Sie lebt weiterhin in der Slowakei, wo die Menschen in Bezug auf Migration stark polarisiert sind. Von allen europäischen Ländern hat die Slowakei den drittniedrigsten Anteil an im Land lebenden Ausländer:innen.

Michaela Nagyidaiová (*1996, Bratislava, SVK) lebt und arbeitet in Wien. Sie erhält 2019 ihren Masterabschluss in Fotojournalismus und Dokumentarfotografie vom London College of Communication. Seit 2023 ist sie Mitglied von »FUTURES« und seit 2021 Mitglied von »Women Photograph«. Ihre Arbeit analysiert die Verbindung zwischen Landschaft und Erinnerung, die Transformation der Topografie in Mittel- und Osteuropa, Migration und Identität.

michaelanagyidaiova.com