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Stella Meyer, Sarah Schneider

Yo bebo leche y agua (Ich trinke Milch und Wasser), 2022–2024

Am 11. September 1973 führte General Augusto Pinochet, unterstützt von den USA, einen Militärputsch in Santiago de Chile durch. Es folgte eine 17-jährige brutale Diktatur. Im Jahr 1981 erließ Pinochet den Código de Aguas, ein Wassergesetz, das vom neoliberalen Denken der sogenannten Chicago Boys beeinflusst wurde. Seitdem sind die Gewässer Chiles privatisiert und werden wie Waren gehandelt. Etwa 2.000 km südlich der Hauptstadt Santiago de Chile liegt die Region Aysén, Heimat der größten Gewässer des Landes. Am Lago General Carrera, dem größten See Chiles, liegt das Dorf Puerto Guadal mit rund 800 Einwohner:innen. Diese müssen sich oft selbst um ihre Wasserversorgung kümmern, während sich ausländische Unternehmen Wasserrechte im großen Stil sichern. Der freie Wassermarkt verursacht gesellschaftliche Konflikte und Umweltschäden, welche zu Protesten führen. Eine neue Verfassung zur Entprivatisierung des Wassers wurde vorgeschlagen, jedoch wurden bis dato alle seitens der Bevölkerung abgelehnt. Somit bleibt die Wasserprivatisierung weiterhin ein symbolisches Überbleibsel der Militärdiktatur.

Biografie

Stella Meyer (*1997, Salzburg, AT) und Sarah Schneider (*1996, Vorarlberg, AT) leben derzeit in Hannover, Deutschland. Seit 2020 studieren sie Visual Journalism and Documentary Photography an der Hochschule Hannover. Gemeinsam bilden sie ein Fotografinnen-Duo mit Fokus auf sozial-politische Themen und dem Ziel Unsichtbares sichtbar zu machen. Ihre Arbeiten wurden in diversen Medien veröffentlicht und im Rahmen der »World Press Photo Ausstellung« in Oldenburg (DE) und dem »Fotofestiwal« in Lodz (PL) präsentiert.

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